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Im Untergeschoss zwischen Tonkin 1 und 2 befindet sich ein riesiges Wasserreservoir, das die beiden Wohntürme mit Stadtwasser versorgt. Das dort gesammelte Wasser wird durch Sandfilter in die drei Edelstahl-Wassertanks auf dem Dach gepumpt.
Während der Kaltwassertank ein Fassungsvermögen von 120 Kubikmetern hat, fasst der Warmwasserspeicher 55 Kubikmeter, der Tank für die Sprinkleranlage bis zu 160 Kubikmeter. Die Lasten von 315 Tonnen werden auf den entsprechenden Stahlbetonfundamenten vertikal in das Gebäude abgeleitet. Auch die meisten haustechnischen Anlagen befinden sich auf dem Dach. Geschätzte 350 bis 400 Tonnen Wasser und Technik, was in etwa dem maximalen Abfluggewicht eines Airbus A380 entspricht, parken in 131,30 Metern Höhe.
Von dort oben wird das Wasser in das Gebäude gepumpt und auf die Stockwerke und anschließend auf die Wohnungen verteilt. In ersten Überlegungen und Simulationen konnten wir in diesem Zusammenhang ein sehr hohes Optimierungspotenzial für Material- und Ressourceneinsparungen identifizieren. Mit der heutigen Pumpentechnologie ist es möglich, den Großteil der technischen Ausrüstung vom Dach in den Keller zu verlegen und direkt in die Wohnungen zu verteilen. Dies hat den Vorteil, dass die Tanks nicht ständig allen Witterungseinflüssen ausgesetzt sind und daher nicht chemisch gegen Keime behandelt werden müssen. Dieses Problem wird im Rahmen der gewonnenen Erkenntnisse des Projekts analysiert. Darüber hinaus entlastet eine solche technische Maßnahme das Gebäude selbst und führt zu kleineren Fundamenten, wodurch weniger Beton und Stahl benötigt werden.
Im Laufe des Projekts wurden im März 2024 insgesamt 26 LoRaWAN-Sensoren an der Fassade und auf dem Dach installiert, die über zwei Gateways alle fünf Minuten Echtzeitdaten zur relativen Luftfeuchtigkeit und Lufttemperatur liefern. In drei Ringen um den Tonkin 2-Turm wurden in jeder Richtung zwei Sensoren installiert, was insgesamt acht Sensoren pro Ring ergibt. Der „Boden“-Ring befindet sich auf Höhe des dritten Stockwerks, der „Meridian“-Ring auf Höhe des 20. Stockwerks und der „Kamm“-Ring auf Höhe des 38. Stockwerks. Die Gateways, die mit 4G-SIM-Karten ausgestattet sind, senden die kleinen Datenpakete über Cloud-basierte Plattformen an den Server der TU Dortmund. Von dort aus arbeitet das Team daran, eine Verbindung zum AR/VR-Modell herzustellen, um diese Daten sichtbar zu machen. Diese Informationen liefern die Leistung der Gebäudehülle bei Tag und Nacht und unterstützen das Potenzial für Materialien der Gebäudehülle.
Die folgende Abbildung zeigt die Ergebnisse der ersten Simulationen und gibt Informationen zu dem Gebäude, Baustoffen und technischer Ausrüstung sowie klimarelevante Daten.
Das beigefügte Video versucht, grüne Szenarien für den Tonkin 2 Tower zu ermitteln und Potenziale aufzuzeigen, die der Betrachter sich auf die gesamte städtische Nachbarschaftsanordnung übertragen vorstellen sollte. In der grünen Vertikalität können Hochhäuser als Kühlrippen und Luftfilter für Städte verstanden werden, die zu einer Aufwertung des Stadtviertels im Allgemeinen führen und auch den Wohnkomfort der Bewohner stärken.